Was ist FIAT?


FIAT ist eine meistens von Regierungen ausgestellte Währung ohne einen spezifischen Wert, welche sich als ,,Geld” etabliert hat. Der Wert des Geldes wird von der Regierung aufrechterhalten, die Stärke der Regierung und deren FIAT-Währung ist entscheidend im Vergleich zu anderen FIAT-Währungen. Die meisten Länder nutzen das FIAT-Währungssystem um Güter und Dienstleistungen zu handeln, um zu investieren und zu sparen.

Der Aufstieg von FIAT-Währungen


Im elften Jahrhundert hat die Provinz Szechuan in China begonnen, Papiergeld oder FIAT auszustellen. Zu Beginn konnte es gegen Silber, Seide und Gold getauscht werden. Im 17. Jahrhundert wurde FIAT nun auch in Europa genutzt. Es wurde in der Niederlande, Spanien und Schweden eingeführt. In Schweden scheiterte das FIAT-System und wurde zu einer Währung die am Silberstandard gebunden war, umgewandelt. Während des 18. und 19. Jahrhunderts haben einige Länder wie Kanada und die amerikanischen Kolonien (mit gemischten Resultaten) mit FIAT experimentiert. Die Vereinigten Staaten von Amerika schafften 1972 unter Führung von Präsident Nixon den Goldstandard ab. Dies führte zur weltweiten Nutzung des aktuellen FIAT-Systems.

FIAT vs. der Goldstandard


Das Goldstandard-System ermächtigte den Austausch von Papiergeld zu Gold. Somit wurde sämtliches Papiergeld von Gold gestützt, welches von den Regierungen gehalten wurde. Mit diesem Goldstandard konnten Regierungen und Banken nur neues Papiergeld einführen, wenn sie auch eine gleiche Menge an Gold halten. Dieses System schränkte Regierungen dabei ein, neues Geld zu kreieren ohne in der Lage zu sein, dieses auch mit Gold zu stützen.

Regierungen können mit FIAT-Geld sofort den Wert ihrer Währung ändern und es ökonomischen Konditionen anpassen. Das bedeutet, dass Regierungen und Zentralbanken mit dem aktuellen FIAT-System viel mehr Macht und Kontrolle besitzen. Sie können im Falle von gewissen Ereignissen oder Krisen reagieren, zum Beispiel mit der sogenannten Mindestreserve.

Pro und Contra


    1. Flexibilität: FIAT gibt Regierungen und deren Zentralbanken die Flexibilität, ökonomische Krisen zu behandeln.
    2. Spezifischer Wert: FIAT besitzt keinen innewohnenden Wert. Das erlaubt Regierungen, Geld aus dem Nichts zu kreieren, was in Hyperinflation resultieren kann und zu einem Kollaps ihres ökonomischen Systems führen kann.
    3. Seltenheit: FIAT ist nicht wie eine physische Handelsware (z.B. Gold) von einer Seltenheit beeinträchtigt oder eingeschränkt.
    4. Handel: FIAT wird in Ländern rund um den Globus genutzt, was es zu einer bequemen Währung für den internationalen Handel macht.
    5. Praktikabilität: Anders als Handelswaren wie Gold muss FIAT nicht auf physische Reserven welche Sicherheitsdienste, Lagerung, Überwachung und andere teure Ansprüche benötigen, vertrauen.
    6. Kosten: FIAT ist erschwinglicher zu produzieren als andere, auf Handelsware basierten, Währungen.

FIAT vs. Kryptowährungen


Kryptowährungen haben ein paar Gemeinsamkeiten zu FIAT, da beide nicht von physischen Gütern gestützt werden. Jedoch wird FIAT von Regierungen und Zentralbanken kontrolliert. Kryptowährungen wie Bitcoin sind durch den verteilten digitalen Ledger, die sogenannte Blockchain-Technologie, grundlegend dezentralisiert. Außerdem ist ein großer Unterschied zwischen den beiden Systemen die Generierung von neuem Geld/Coins. Zum Beispiel hat Bitcoin ein einprogrammiertes, limitiertes und kontrolliertes Angebot. Andererseits können Regierungen und Banken Geld aus dem Nichts kreieren. Da Kryptowährungen digital sind, sind sie grenzlos, was sie für globale Transaktionen weniger restriktiv macht.

Jedoch ist der Markt der Kryptowährungen sehr klein und daher sehr volatil im Vergleich zu traditionellen Märkten. Das ist sehr wahrscheinlich einer der Gründe, warum Kryptowährungen noch nicht global akzeptiert werden.