Die Altseason, in der die Altcoins jährlich einen enormen Sprung machen, scheint noch nicht zu beginnen. Wo es scheint, als ob der Markt stetig wächst, mit unzähligen neuen Projekten und Börsen, verschiebt sich der Fokus der Investoren merklich. Trotz über 100.000 Handelspaaren und mehr als 800 aktiven Börsen ist die Dominanz der Altcoins auf 27% gesunken. Gleichzeitig beherrschen Bitcoin [BTC] und Stablecoins nun mehr als 72% des Marktes, der höchste Stand seit 2020. Die Anzahl der aktiven Kryptowährungen nimmt ebenfalls ab, wodurch dieser Altcoin-Zyklus langsamer, selektiver und fundamental anders ist als frühere. Steht die Altseason noch am Horizont, oder hat sich die Krypto-Landschaft dauerhaft verändert?

Rückgang von Altcoins trotz Marktwachstums

Die Zahlen zeigen einen deutlichen Trend: Während Bitcoin eine starke Erholung erlebt hat, ist die Anzahl der aktiven Kryptos stillschweigend zurückgegangen. Wo es scheint, als ob der Markt wächst, können neue Projekte oft nicht richtig durchstarten. Nicht jedes Projekt hat das Potenzial, zu überleben und die Aufmerksamkeit der Investoren zu gewinnen. Es werden vielleicht viele neue Token lanciert, aber nur eine ausgewählte Gruppe erzielt tatsächlich Wirkung. Dies ist eine Warnung: Eine breit angelegte "Altseason", in der nahezu alle alternativen Coins florieren, scheint vorerst nicht in Sicht.

Mehr Plattformen, weniger Chancen

Wir sehen eine paradoxe Situation. Die Infrastruktur für den Handel mit Krypto hat sich enorm erweitert, mit mehr Börsen und Handelspaaren als je zuvor. Dennoch scheint sich der Markt zu konzentrieren. Die Gesamtzahl der verfügbaren Handelspaare ist sogar leicht gesunken. Dies deutet darauf hin, dass der Markt die Wildwuchs eindämmt und sich für etabliertere Werte entscheidet. Liquidität und Aufmerksamkeit fließen primär in die vertrauenswürdigsten und bewährtesten Assets. Der Zugang zum Krypto-Markt war noch nie so einfach, aber die Risikobereitschaft hat deutlich abgenommen.

Die Übernahme durch Bitcoin und Stablecoins

Die Zahlen sind eindeutig: Bitcoin und Stablecoins repräsentieren nun einen deutlich größeren Teil des Marktes als seit langer Zeit. Dies zeigt, dass Investoren unter den aktuellen Umständen Sicherheit und Liquidität priorisieren. Bitcoin wird als robuster langfristiger Wertspeicher angesehen, während Stablecoins die dringend benötigte Vorhersehbarkeit in einem volatilen Umfeld bieten. Zusammen bilden sie eine Basis der Sicherheit, eine "Risk-off"-Strategie in einem unsicheren Markt. Händler entscheiden sich, ihr Vermögen in stabilen Assets zu parken oder der relativen Stärke von Bitcoin zu folgen.

Was dies für die Altseason bedeutet

Bedeutet dies das Ende der Altseason? Wahrscheinlich nicht endgültig, aber sie befindet sich definitiv in einem tiefen Schlaf. Die aktuelle Dominanz von Bitcoin und Stablecoins, kombiniert mit einer abnehmenden Anzahl wirklich aktiver Handelspaare, deutet darauf hin, dass Investoren ihre Risiken begrenzen und ihr Kapital konzentrieren. Wenn die Altseason schließlich wieder anbricht, erwarten wir keine großen Auswirkungen wie in der Vergangenheit. Stattdessen wird es wahrscheinlich eine selektivere Erholung geben, angeführt von Projekten, die tatsächliche Zugkraft haben, eine überzeugende Geschichte erzählen und das Interesse größerer, möglicherweise institutioneller, Investoren wecken.


Haftungsausschluss: Dies ist keine Finanzberatung. Ziehen Sie immer Ihre eigenen Recherchen und professionelle Beratung in Betracht.