16-12-2025
Bitcoin (BTC) ist am Montag unter die Marke von 86.000 US-Dollar gefallen. Der Markt zeigt dabei erneut eine deutliche Liquiditätsschieflage: Während kleinere Marktteilnehmer aktiv Kursrückgänge kaufen, nutzen große Investoren die Nachfrage, um Positionen abzubauen. Der Verkaufsdruck bleibt entsprechend hoch.
Im Fokus steht nun die Frage, ob Bitcoin dieses Niveau verteidigen kann oder ob eine weitere Abwärtsbewegung bevorsteht.
Kaufinteresse bei kleineren Anlegern, Verkaufsdruck bei Whales
Daten von Hyblock Capital zeigen ein klares Auseinanderdriften des Marktverhaltens. Retail-Trader und kleinere Wallets (0–10.000 US-Dollar) akkumulierten Bitcoin im Wert von rund 169 Millionen US-Dollar. Mittelgroße Marktteilnehmer (1.000–100.000 US-Dollar) erhöhten ihre Bestände zusätzlich um etwa 305 Millionen US-Dollar.
Zusammen ergibt sich daraus ein kumuliertes Kaufvolumen von rund 474 Millionen US-Dollar, getragen von der Erwartung, dass Kurse unter 100.000 US-Dollar attraktive Einstiegsmöglichkeiten bieten.
Whales dominieren weiterhin die Verkaufsseite
Dem gegenüber steht eine massive Verkaufsaktivität großer Wallets. Whales mit Positionen zwischen 100.000 und 10 Millionen US-Dollar veräußerten im gleichen Zeitraum Bitcoin im Wert von rund 2,78 Milliarden US-Dollar.
Die Kaufkraft der kleineren Marktteilnehmer reichte nicht aus, um diese institutionell geprägte Distribution aufzufangen. Während Privatanleger von günstigen Preisen sprechen, sehen große Akteure dieselbe Zone als Gelegenheit zur Risikoreduzierung.
Anzeichen von Kapitulation bei kurzfristigen Haltern
Der Onchain-Analyst Axel Adler Jr verwies zudem auf die Entwicklung der Short-Term Holder Spent Output Profit Ratio (SOPR), berechnet als Sieben-Tage-Durchschnitt. Dieser Wert ist zuletzt unter 1 gefallen und notiert aktuell bei etwa 0,99. Das deutet darauf hin, dass Coins mit einer Haltedauer von weniger als 155 Tagen im Durchschnitt mit Verlust verkauft werden.
Historisch gesehen treten solche Phasen häufig in lokalen Kapitulationszonen auf, in denen der Verkaufsdruck seinen Höhepunkt erreicht. Adler betont jedoch, dass dies allein noch keine Trendwende signalisiert. Erst wenn die SOPR wieder nachhaltig über 1 steigt, gilt das als Zeichen dafür, dass die Nachfrage das Angebot absorbiert.
Weiteres Abwärtspotenzial bleibt bestehen
Da die kurzfristige bullishe Marktstruktur gebrochen wurde, steigt das Risiko eines erneuten Tests tieferer Kursniveaus. Ein Rückgang in Richtung des Quartalstiefs bei etwa 80.600 US-Dollar bleibt ein realistisches Szenario, solange der Verkaufsdruck der Whales anhält.
Zusammengefasst:
Kaufseite: Retail- und mittelgroße Anleger kaufen weiterhin Rücksetzer.
Verkaufsseite: Whales dominieren mit Milliardenbeträgen.
Ausblick: Ohne eine deutliche Nachfrageerholung bleibt ein Rückgang Richtung 80.600 US-Dollar möglich.
Disclaimer: Dies stellt keine Finanzberatung dar. Führen Sie stets eigene Recherchen durch, bevor Sie Investitionsentscheidungen treffen.