13-10-2025
Am vergangenen Freitag erlebten Bitcoin und der Kryptomarkt einen heftigen Einbruch, wie man ihn seit Langem nicht mehr gesehen hatte. Innerhalb weniger Stunden stürzte BTC ab und riss viele Altcoins mit in die Tiefe. Die Panik im Markt war enorm. Der Auslöser kam nicht aus der Kryptoindustrie selbst, sondern vor allem von außen: Durch eine Nachricht von Trump flammte der Handelskrieg zwischen den Vereinigten Staaten und China erneut auf.
Handelskrieg zwischen USA und China setzt die Märkte unter Druck
Donald Trump erhöhte den Druck auf China mit neuen Drohungen höherer Importzölle. Er kündigte an, dass die USA nun Zölle von 100 % auf alle chinesischen Waren einführen würden. Diese Handelsspannungen sorgten für Unsicherheit an den globalen Finanzmärkten – und Bitcoin reagierte besonders stark.
Anleger flohen aus risikoreichen Anlagen, darunter auch Krypto. Das Ergebnis war ein steiler, beinahe panikartiger Absturz. Innerhalb weniger Stunden brachen mehrere Märkte ein, darunter auch die Wall Street, wobei mehr als 1,5 Billionen US-Dollar an Marktkapitalisierung verloren gingen. Laut CoinGlass wurden insgesamt über 19 Milliarden US-Dollar an Positionen liquidiert – die größte Liquidationswelle in der Geschichte von Krypto. Innerhalb einer Stunde, nämlich um 23:00 Uhr am 10. Oktober, fielen die sechs größten Coins gleichzeitig. XRP verlor fast 37 %, Dogecoin 31 %, BNB 26 %, Solana 19 %, Ethereum 11 % und Bitcoin nur 4 %.
Trump rudert zurück und beruhigt die Märkte
Donald Trump sah natürlich die Auswirkungen seiner Aussage am Markt. Nach dem Crash versuchte er daher, die Situation zu entschärfen. Über soziale Medien und Interviews betonte er, dass die Gespräche mit China „konstruktiv“ seien und beide Seiten letztlich zu einer Einigung kommen wollen. Zudem deutete er an, dass es Spielraum für Flexibilität in der Handelsstrategie gebe.
Dieser mildere Ton reichte aus, um die Märkte teilweise zu beruhigen. Mehrere Märkte erholten sich, und auch der Kryptomarkt begann sich langsam zu stabilisieren. Bitcoin festigte sich und legte in den darauffolgenden Tagen sogar deutlich zu. Verschiedene Altcoins folgten demselben Muster.
Aktuelle Lage: Zölle noch nicht vom Tisch
Auch wenn sich die Lage etwas entspannt hat, sind die Handelszölle nicht verschwunden. Die USA halten weiterhin zusätzliche Abgaben auf chinesische Waren in Aussicht, und China erwägt Gegenmaßnahmen. Es wird vorsichtig über neue Verhandlungsrunden gesprochen, aber eine endgültige Einigung gibt es nicht. Derzeit liegt die Frist auf dem 1. November – laut Trump noch „weit entfernt“.
Die Märkte schwanken daher zwischen Hoffnung und Sorge: Eine harte Aussage kann erneut Unruhe auslösen, während positive Nachrichten die Rallye weiter antreiben könnten.
Warum reagiert Bitcoin so stark darauf?
Früher galt BTC vor allem als unabhängiger „digitaler sicherer Hafen“, doch heute scheint er deutlich sensibler auf makroökonomische Nachrichten zu reagieren. Es gibt mehrere Gründe, warum BTC inzwischen so anfällig für geopolitische Ereignisse ist:
Institutionelle Anleger halten einen immer größeren Anteil an Bitcoin, wodurch er sich stärker wie traditionelle Märkte verhält.
Liquidität und Hebelwirkung machen den Markt volatiler: Schlechte Nachrichten führen schneller zu massiven Verkaufswellen.
Das Narrativ verschiebt sich: Bitcoin wird zwar als digitales Gold gesehen, verhält sich in unsicheren Zeiten aber manchmal eher wie ein risikoreiches Investmentprodukt.
Der Crash am Freitag zeigte, dass dieses Spannungsfeld weiterhin besteht.
Bitcoin-Erholung und Ausblick
Nach Trumps milderem Ton und Signalen, dass sowohl die USA als auch China eine Eskalation vermeiden wollen, hat sich die Stimmung aufgehellt. Bitcoin hat einen Teil der Verluste wieder aufgeholt. Auch Altcoins befinden sich erneut im Aufschwung. Einige Altcoins sind sogar zweistellig gestiegen. BNB führt mit einem Gewinn von 13,83 %. Zudem ist Dogecoin um 10,18 % gestiegen und Chainlink um 10,59 %. Ethereum und Cardano legten um 8,36 % bzw. 8,89 % zu, während Ripple und Solana um 7,45 % bzw. 7,09 % gestiegen sind.
Analysten sprechen von einer „gesunden Korrektur“ innerhalb eines übergeordneten bullischen Trends. Aktuell erwartet man, dass BTC weiter steigen kann, solange die Handelskriegs-Rhetorik moderat bleibt. Sollte ein positives Handelsabkommen zustande kommen, könnte dies sogar eine neue Rallye auslösen.
Umgekehrt könnten eine Eskalation oder neue Zölle erneut einen starken Rückschlag verursachen. Vorerst scheinen Anleger jedoch wieder durchatmen zu können, doch der Markt bleibt wachsam. Bitcoin hat erneut bewiesen, wie eng es inzwischen mit globalen Ereignissen verflochten ist – und wie schnell sich alles ändern kann, wenn Politik und Wirtschaft aufeinandertreffen. Die kommenden Wochen werden daher entscheidend sein: Bleibt es ruhig, könnte Bitcoin weiter steigen – doch ein einziger neuer Tweet könnte das Feuer erneut entfachen.
Disclaimer: Dies ist keine Finanzberatung. Führen Sie stets Ihre eigene Recherche durch und ziehen Sie bei Bedarf professionellen Rat in Betracht, bevor Sie investieren.