15-12-2025
Bitcoin (BTC) wird seit Jahren mit einem klar erkennbaren Vierjahreszyklus in Verbindung gebracht, der häufig mit den Halving-Ereignissen erklärt wird. Neuere Analysen zeigen jedoch, dass dieser Zyklus zwar weiterhin existiert, seine Ursachen sich jedoch deutlich verschoben haben. Laut dem Research-Unternehmen 10x Research spielen politische Entwicklungen und globale Liquiditätsbedingungen heute eine wesentlich größere Rolle als die fest programmierte Angebotsreduktion von Bitcoin.
Die Bedeutung des Halvings neu bewertet
Lange Zeit galt das Bitcoin-Halving als der wichtigste Auslöser für Bullenmärkte. Markus Thielen, Head of Research bei 10x Research, stellt diese Annahme zunehmend infrage. Während sich die Halving-Termine im Kalender verschieben, treten die großen Marktspitzen weiterhin auffallend regelmäßig im gleichen Zeitraum auf.
Ein Blick auf die Vergangenheit zeigt: Bitcoin erreichte seine bedeutendsten Höchststände in den Jahren 2013, 2017 und 2021, jeweils im vierten Quartal. Dies deutet darauf hin, dass der Zeitpunkt der Marktspitzen weniger vom Halving selbst abhängt, sondern stärker von externen Einflüssen geprägt ist.
Politische Zyklen und Liquidität
Thielen verweist insbesondere auf politische Zyklen in den USA. Phasen intensiver politischer Aktivität, etwa rund um Wahlen oder Haushaltsverhandlungen, gehen häufig mit Veränderungen der Marktstimmung und der Kapitalströme einher. Diese Faktoren wirken sich direkt auf risikoreiche Anlageklassen wie Bitcoin aus.
Auch die Liquidität spielt eine zentrale Rolle. Während Zinssenkungen in der Vergangenheit oft für steigende Kurse sorgten, zeigt sich das aktuelle Umfeld differenzierter. Institutionelle Investoren, inzwischen ein dominanter Faktor im Kryptomarkt, agieren deutlich vorsichtiger, nicht zuletzt aufgrund widersprüchlicher Signale von Zentralbanken und Regierungen.
Was bedeutet das für Bitcoin-Investoren?
Anstatt sich ausschließlich auf das nächste Halving zu konzentrieren, könnten Anleger davon profitieren, makroökonomische Indikatoren stärker zu berücksichtigen. Veränderungen in der Geldpolitik, der Fiskalpolitik und politische Wahlergebnisse liefern möglicherweise verlässlichere Hinweise auf die nächste größere Kursbewegung von Bitcoin.
Diese Einschätzung teilen auch andere Marktbeobachter. Ihrer Ansicht nach waren es vor allem Veränderungen der Liquiditätsbedingungen, die in der Vergangenheit Wendepunkte von Bullen- und Bärenmärkten markierten. Das unterstreicht, dass Bitcoin zunehmend von denselben Faktoren beeinflusst wird wie traditionelle Finanzmärkte.
Zusammengefasst:
Unverändert: Der Vierjahreszyklus scheint weiterhin zu bestehen.
Verschoben: Politische Ereignisse und Liquidität sind wichtiger als das Halving.
Fokus: Makroökonomische Entwicklungen sollten stärker beachtet werden.
Mit der fortschreitenden Reife des Bitcoin-Marktes und dem wachsenden institutionellen Interesse wird das Verständnis dieser übergeordneten Einflüsse immer wichtiger für die Einschätzung zukünftiger Marktzyklen.
Disclaimer: Dies stellt keine Finanzberatung dar. Führen Sie stets eigene Recherchen durch und ziehen Sie vor Investitionsentscheidungen fachkundige Beratung hinzu.