BlackRock, der weltweit größte Vermögensverwalter, hat in einer aktuellen Aktualisierung seines iShares Bitcoin Trust (IBIT) ausdrücklich auf ein aufkommendes technologisches Risiko hingewiesen: Quantencomputing. In der überarbeiteten Registrierungserklärung, die am 9. Mai eingereicht wurde, betont BlackRock, dass Quantencomputing künftig eine Bedrohung für die kryptographischen Algorithmen darstellen könnte, die Bitcoin und anderen digitalen Vermögenswerten zugrunde liegen.
Es ist das erste Mal, dass BlackRock dieses Risiko so deutlich in die Risikohinweise seines Spot-Bitcoin-ETFs aufnimmt — der inzwischen über 64 Milliarden US-Dollar an verwaltetem Vermögen umfasst. Damit zeigt der Vermögensverwalter, wie ernst dieses potenzielle Risiko genommen wird, auch wenn die praktische Auswirkung derzeit noch in weiter Ferne liegt.
Was ist Quantencomputing genau?
Quantencomputing nutzt Prinzipien der Quantenmechanik, um Berechnungen durchzuführen, die für klassische Computer praktisch unmöglich sind. Während herkömmliche Computer mit Bits (Nullen und Einsen) arbeiten, verwenden Quantencomputer Qubits, die mehrere Zustände gleichzeitig annehmen können. Dadurch können theoretisch extrem komplexe Berechnungen blitzschnell durchgeführt werden – darunter auch das Knacken von Verschlüsselungstechniken.
Was nach Science-Fiction klingt, wird bereits weltweit erforscht. Große Technologieunternehmen und Regierungen investieren massiv in die Entwicklung dieser Technologie. Und obwohl es noch Jahre dauern könnte, bis Quantencomputer tatsächlich kryptographische Sicherheit gefährden können, ist es ein Risiko, das die Krypto-Branche nicht ignorieren darf.
Was bedeutet das für Bitcoin?
Die Sicherheit von Bitcoin und anderen Blockchains basiert weitgehend auf mathematischen Algorithmen, die derzeit als praktisch unknackbar gelten. Doch wenn sich das Quantencomputing weiterentwickelt, könnten diese Algorithmen eines Tages angreifbar werden. Das hätte Auswirkungen auf die Integrität des Netzwerks, die Sicherheit von Transaktionen und den Schutz von Wallets.
BlackRock erklärt in der Einreichung:
„Wenn sich die Quantencomputing-Technologie ausreichend weiterentwickelt, könnte sie die Lebensfähigkeit vieler kryptographischer Algorithmen, die weltweit in der Informationstechnologie verwendet werden – einschließlich derjenigen für digitale Vermögenswerte wie Bitcoin – potenziell untergraben.“
Was sagt der Markt?
Auch wenn solche Risiken derzeit noch größtenteils theoretisch sind, ist ihre Aufnahme in offizielle Dokumente in der Finanzwelt absolut üblich. Analysten wie James Seyffart von Bloomberg Intelligence betonen, dass solche Risikohinweise der vollständigen Transparenz dienen – selbst bei unwahrscheinlichen Szenarien.
Bemerkenswert ist, dass trotz solcher Risiken der Markt für Bitcoin-ETFs weiter wächst. Seit der Einführung Anfang des Jahres wurden über 41 Milliarden US-Dollar an Nettozuflüssen verzeichnet. Die Nachfrage bleibt hoch – ein Zeichen dafür, dass viele Anleger weiterhin an das langfristige Potenzial digitaler Vermögenswerte glauben, trotz technologischer Unsicherheiten am Horizont.
Hinweis: Dies stellt keine Finanzberatung dar. Führen Sie stets Ihre eigene Recherche durch und ziehen Sie bei Bedarf professionelle Beratung hinzu.