Ethereum, die zweitgrößte Blockchain der Welt, wird heute zehn Jahre alt. Am 30. Juli 2015 ging das Netzwerk zum ersten Mal online – und war seitdem keine einzige Minute offline. Was ist in diesen zehn Jahren passiert, und wie wird dieser Meilenstein heute gefeiert? Zeit für ein Stück Kuchen.
Wie hat alles mit Ethereum begonnen?
Ethereum wurde vom Kanadier Vitalik Buterin gegründet. Bereits 2013 veröffentlichte er ein Whitepaper, in dem er eine Plattform für dezentrale Anwendungen und Smart Contracts beschrieb. Der Start der Plattform mit dem Namen Frontier markierte den Beginn der Ethereum-Blockchain. Damals konnte man ETH für nur 0,31 US-Dollar pro Token kaufen. Ziel von Ethereum war es, eine Blockchain zu schaffen, die flexibler war als die ursprüngliche Blockchain von Bitcoin. Ethereum ermöglichte die Entwicklung und Nutzung von Smart Contracts, was eine viel breitere Palette von Anwendungen erlaubte – weit über digitale Währungen hinaus.
Große Veränderungen im Netzwerk
Im Laufe der Jahre gab es zahlreiche wichtige Entwicklungen. Die erste Version, Frontier, hatte keine Benutzeroberfläche und diente mehr als „Live-Test“ für Entwickler, um dezentrale Anwendungen zu testen und für Miner, um ihre Infrastruktur aufzubauen. Im März 2016 wurde die stabilere Version Homestead veröffentlicht. Auf dieser Version konnten die ersten echten Projekte entstehen. Experimentelle Funktionen wurden entfernt, und die allgemeine Funktionalität des Netzwerks wurde verbessert. Auch die Transaktionsgebühren wurden besser angepasst, was das Netzwerk zugänglicher machte. Das Homestead-Upgrade legte den Grundstein für zukünftige Upgrades wie Metropolis und Serenity (Ethereum 2.0).
Mehrere Hard Forks
Im Laufe der Zeit gab es bei Ethereum mehrere Hard Forks. Ein Hard Fork ist eine Änderung des Protokolls, die nicht mit dem bestehenden Netzwerk kompatibel ist und zur Abspaltung einer neuen Blockchain führt. Einer der bekanntesten Hard Forks ist The DAO, da es hierbei zu einem großen Vorfall kam. The DAO war ursprünglich ein innovativer Smart Contract, der eine dezentrale Organisation schaffen sollte, in der Nutzer ihre eigenen Mittel verwalten und über Finanzierungen von Projekten abstimmen konnten.
Leider wurde The DAO gehackt, wobei Ether im Wert von etwa 50 Millionen US-Dollar gestohlen wurde. Dies führte zu einem umstrittenen Hard Fork im Ethereum-Netzwerk, genannt „The DAO-Fork“, bei dem die gestohlenen Ether an die ursprünglichen Besitzer zurückgegeben wurden. Der Fork sorgte für große Spannungen in der Ethereum-Community und führte schließlich zur Entstehung von
Ethereum Classic (ETC), einer Abspaltung der ursprünglichen Blockchain.
Weitere Hard Forks folgten im Rahmen des Metropolis-Upgrades, der letzten Phase von Ethereum 1.0:
Byzantium (Oktober 2017): Diese Hard Fork erhöhte die Sicherheit des Netzwerks und verbesserte die Effizienz von Smart Contracts. Die Belohnung pro gemintem Block wurde von 5 auf 3 ETH reduziert.
Constantinople (Februar 2019): Diese Fork senkte die Gaspreise und machte das Netzwerk effizienter. Die Belohnung wurde auf 2 ETH gesenkt.
Istanbul (Dezember 2019): Auch diese Fork erhöhte die Effizienz des Netzwerks und fügte mehrere neue Opcodes zur EVM (Ethereum Virtual Machine) hinzu. Sicherheit, Datenschutz und Skalierbarkeit wurden verbessert.
Muir Glacier (Januar 2020): Dieses Update bereitete die Nutzer auf Ethereum 2.0 vor, indem das Mining von Blöcken erschwert wurde.
Berlin (Mai 2021): Diese Hard Fork verbesserte die Effizienz des Netzwerks weiter und senkte erneut die Gaspreise.
Großes Netzwerk-Upgrade: Ethereum 2.0
Im Jahr 2022 erlebte Ethereum ein großes Update: Das Netzwerk wechselte mit „The Merge“ vom Proof-of-Work- zum Proof-of-Stake-Verfahren. Bereits im Dezember 2020 wurde die Beacon Chain gestartet – eine Proof-of-Stake-Blockchain. Mit „The Merge“ wurde der Übergang von der Proof-of-Work-Blockchain zur Beacon Chain abgeschlossen. Damit begann Ethereum 2.0. Anstatt Blöcke zu minen, wie es bei Bitcoin der Fall ist, konnten Nutzer nun ihre Ether staken und wurden für die Validierung von Transaktionen mit neuen Coins belohnt. In früheren Updates wurde das Mining bereits erschwert, um mehr Nutzer zum Proof-of-Stake-Modell zu bewegen. Diese Umstellung, auch „Serenity“ genannt, sollte das Netzwerk erheblich skalieren. Ethereum 2.0 machte das Netzwerk nicht nur effizienter und umweltfreundlicher, sondern soll auch ermöglichen, Millionen Transaktionen pro Sekunde zu verarbeiten.
Wie wird der Ethereum-Geburtstag gefeiert?
Inzwischen ist Ethereum die zweitgrößte Blockchain der Welt. Die Ethereum Foundation feiert den Geburtstag daher gebührend. Ab 16:30 Uhr (MESZ) findet ein Livestream auf dem
YouTube-Kanal statt, bei dem unter anderem Vitalik Buterin selbst sprechen wird. Dabei geht es nicht nur um Highlights, sondern auch um zukünftige Pläne. Um 15:26:13 UTC wird es eine besondere Ankündigung geben – genau zu diesem Zeitpunkt wurde 2015 der Genesis-Block von Ethereum erzeugt.
24 Stunden nach dem Livestream kann man ein kostenloses „Torch NFT“ minten. Außerdem finden in Städten wie Hongkong große Hackathons, Community-Events und Meetups statt. Auch in vielen weiteren Städten weltweit gibt es besondere Veranstaltungen – unter anderem in Sydney, Christchurch (Neuseeland), Singapur, New York, Accra (Ghana), Amsterdam und natürlich auch in
Berlin!
Auf dem Ethereum-Netzwerk wird mit deutlich mehr Aktivität gerechnet. Viele werden gespannt beobachten, welchen Einfluss dies auf den Ethereum-Kurs haben wird. Feierst du auch mit?