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Warum fällt der Kryptomarkt heute: Altcoins stärker betroffen als Bitcoin

Warum fällt der Kryptomarkt heute: Altcoins stärker betroffen als Bitcoin
22-09-2025

Der Kryptomarkt verzeichnete heute Morgen einen deutlichen Rückgang, wobei Altcoins stärker abgestraft wurden als Bitcoin. Obwohl Bitcoin im Vergleich zu einigen Altcoins relativ stabil blieb, war der allgemeine Trend klar: Rote Zahlen dominieren. Was ist genau passiert?

Wie stark sind Bitcoin, Ethereum und Altcoins gefallen?

  • Bitcoin (BTC) liegt etwa 7 bis 8 % unter seinem August-Hoch, als der Höchstpreis bei rund 124.128 $ lag.
  • Altcoins wie Solana (SOL), XRP und Cardano (ADA) haben größere Verluste erlitten: SOL fiel zum Beispiel in einigen Berichten innerhalb von 24 Stunden um etwa 4–5 %.
  • Ethereum (ETH) verlor an einem Tag 1,7 % laut Crypto Radar.

  • Andere Altcoins, insbesondere kleinere oder weniger liquide, haben oft noch stärkere Rückgänge verzeichnet, abhängig von Stimmung und makroökonomischen Faktoren.

    Warum sind Altcoins stärker gefallen als BTC?

    Mehrere Faktoren spielen eine Rolle, wobei die Erwartungen rund um Regulierung und ETFs besonders wichtig sind:

    Regulierung & ETF-Erleichterung

    Die US-amerikanische SEC hat kürzlich Regeländerungen genehmigt, die den Prozess zur Einführung von Spot-Krypto-ETFs beschleunigen. Zum Beispiel durch sogenannte „generic listing standards“, wodurch Börsen wie NYSE, Nasdaq und Cboe neue krypto-bezogene ETF-Produkte schneller zulassen können, sofern diese bestimmte Kriterien erfüllen.

    Allerdings scheint die Aussicht auf diese Erleichterung einen doppelten Effekt zu haben: Einerseits schafft sie Chancen (mehr Altcoin-ETFs in der Pipeline), andererseits sorgt sie für Unsicherheit, da Anleger Schwierigkeiten haben einzuschätzen, welche Altcoins tatsächlich wann genehmigt werden und wie die Konkurrenz aussieht.

    Gewinnmitnahmen / „sell the news“-Effekt
    Wenn positive Nachrichten erwartet werden (z. B. Erleichterungen bei der ETF-Zulassung), wird oft im Voraus gekauft, wodurch viele potenzielle Kurssteigerungen bereits eingepreist sind. Sobald die Nachrichten veröffentlicht werden, folgen Verkaufswellen (Gewinnmitnahmen), was zu Korrekturen führt – insbesondere bei Altcoins, die volatiler sind und oft stärkere Kursbewegungen zeigen.

    Makroökonomischer Druck & Liquidationen
    Faktoren wie höhere Zinssätze, Inflationserwartungen und Kapitalabflüsse aus risikoreicheren Anlagen verringern die Bereitschaft der Anleger, Altcoins zu halten. Bei Rückgängen kommt es außerdem zu Liquidationen (vor allem bei Altcoin-Derivaten), was den Abwärtstrend zusätzlich verstärkt.

    Unsicherheit, welche Altcoins neuen Regeln entsprechen
    Nicht alle Altcoins werden unter den neuen ETF-Regeln leicht zugelassen, z. B. wegen fehlender regulierter Futures-Märkte, Überwachungs-/Betrugsrisiken oder mangelnder Liquidität. Anleger prüfen daher sorgfältig, welche Coins am besten positioniert sind. Dies kann jedoch Spekulation und Volatilität auslösen, insbesondere bei Altcoins.

    Rückgang folgt auf Nachrichten zur Erleichterung des ETF-Verfahrens

    Letzte Woche war die Erleichterung der ETF-Verfahren ein großes Thema in der Kryptobranche. Die SEC hat generic listing standards genehmigt, was bedeutet, dass Börsen weniger zeitaufwendige und personalisierte Genehmigungsprozesse für bestimmte Krypto-ETFs benötigen. Beispiele für Altcoins, die von dieser Nachricht profitieren, sind unter anderem XRP und Solana: Für diese Coins sind bereits ETF-Anträge in Bearbeitung, und Marktteilnehmer rechnen mit einer schnelleren Genehmigung.
    Die Nachricht ist jedoch nicht durchweg positiv; die Marktreaktion zeigt, dass Erwartungen oft bereits eingepreist waren und die tatsächliche Umsetzung vorerst enttäuschen kann – insbesondere bei bestimmten Altcoins.

    Was sind die aktuellen Erwartungen?

    Auf Grundlage der bekannten Informationen und Analystenmeinungen gibt es folgende Erwartungen:

    Kurzfristige Korrektur bleibt möglich
    Da ein Teil der ETF-Nachrichten bereits eingepreist war, könnten in den kommenden Tagen/Wochen weitere Abwärtsbewegungen folgen, insbesondere bei Altcoins, bevor sich der Markt stabilisiert.

    Stabilisierung zuerst bei Bitcoin
    Bitcoin wird sich wahrscheinlich früher stabilisieren als Altcoins. Wenn Anleger sich aus risikoreicheren Coins zurückziehen, könnte Kapital vorübergehend in BTC fließen, das als „sicherer“ Hafen innerhalb von Krypto gilt, was die relativen Verluste begrenzt.

    Selektiver Aufschwung von Altcoin-ETFs
    Sobald die neuen Verfahren in Kraft treten, wird erwartet, dass bestimmte Altcoin-ETFs (z. B. für SOL, XRP, ADA und möglicherweise DOGE) schneller genehmigt werden. Dies könnte später im Jahr zusätzliche Zuflüsse in diese Coins bringen und ihre Preise positiv beeinflussen.

    Risiken bleiben hoch
    Neue Regeln bringen auch Risiken (rechtlich, operativ, Skalierbarkeit) mit sich, und es gibt weiterhin Unsicherheit über den Zeitrahmen. Zudem können globale makroökonomische Faktoren (Zinsen, Inflation, Geopolitik) alles überlagern.

    Vorsichtiger Optimismus in Richtung Q4
    Viele Analysten erwarten, dass das vierte Quartal (Q4) 2025 der Zeitpunkt sein wird, an dem sich zeigt, wie viele dieser genehmigten Altcoin-ETFs tatsächlich umgesetzt werden und welches Volumen zufließt. Es besteht Erholungspotenzial, vorausgesetzt, die Regulierung unterstützt und das makroökonomische Umfeld belastet nicht zu stark. Außerdem steht der Oktober bevor, ein Monat, der oft als „Uptober“ bezeichnet wird, weil die Kurse in dieser Zeit häufig steigen. Die Frage ist, ob sich diese Erwartungen auch dieses Jahr erfüllen.

    Fazit

    Der heutige Rückgang zeigt, dass der Kryptomarkt sowohl auf regulatorische Nachrichten als auch auf makroökonomischen Druck empfindlich reagiert. Altcoins sind stärker betroffen als Bitcoin – teils wegen höherer Erwartungen, teils wegen größerer Risiken und Volatilität. Die Erleichterung der ETF-Verfahren ist ein großer Schritt, bringt jedoch auch kurzfristige Unsicherheit mit sich. In den kommenden Wochen werden Anleger genau beobachten, welche Altcoins tatsächlich von den neuen Regeln profitieren, welche Produkte auf den Markt kommen und wie sich das breitere wirtschaftliche Umfeld entwickelt.

    Disclaimer: Dies ist keine Finanzberatung. Führen Sie immer Ihre eigene Recherche durch und ziehen Sie professionellen Rat hinzu.