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SEC verschiebt Entscheidung über Bitcoin-, Grayscale- und Solana-ETFs erneut

SEC verschiebt Entscheidung über Bitcoin-, Grayscale- und Solana-ETFs erneut

Die US-Börsenaufsicht SEC (Securities and Exchange Commission) hat angekündigt, die Entscheidung über mehrere vorgeschlagene Exchange-Traded Funds (ETFs) zu verschieben. Dazu gehören unter anderem Anträge im Zusammenhang mit Bitcoin und dem Grayscale Solana Trust. Doch was bedeutet das für den Markt – und für dich als Anleger?

Welche ETFs sind betroffen?

Die US-Finanzaufsichtsbehörde SEC hat erneut die Prüfung einiger wichtiger ETF-Anträge verschoben. Betroffen sind unter anderem:
  • Der Bitcoin-ETF von Truth Social, das Krypto-Projekt mit Verbindungen zu Donald Trump
  • Der Grayscale Solana Trust, ein ETF, der sich auf die Kryptowährung Solana konzentriert

  • Die Verzögerungen bedeuten, dass die SEC sich mehr Zeit nimmt, um diese komplexen Vorschläge gründlich zu prüfen, Risiken abzuwägen und offene Fragen zu klären. Es ist nicht das erste Mal, dass die SEC eine Entscheidung vertagt. Auch andere ETFs wurden in der Vergangenheit mit Verspätung zugelassen – der erste Bitcoin-ETF benötigte sogar mehrere Jahre zur Genehmigung.

    Neue Fristen für Entscheidungen

    Für beide Anträge wurden neue Fristen festgelegt.
    Truth Social Bitcoin ETF: Entscheidung verschoben auf den 18. September 2025 (statt ursprünglich 4. August).

    Grayscale Solana Trust ETF: Frist verlängert bis zum 10. Oktober 2025, nachdem zuvor bereits Aufschübe erfolgt waren.
    Diese Fristen liegen innerhalb der gesetzlich zulässigen Prüfungsdauer von etwa 240 bis 270 Tagen für ETF-Anträge.

    Warum diese Verzögerung?

    Die SEC ist in erster Linie eine Aufsichtsbehörde mit dem Ziel, Anleger zu schützen und faire, geordnete und effiziente Märkte zu gewährleisten. Besonders bei Krypto-ETFs – vor allem solchen, die sich auf neue Token wie Solana oder auf komplexe Mechanismen wie Staking stützen – ist die Prüfung alles andere als einfach.

    Ein Hauptgrund für die Verzögerung ist, dass viele dieser Anträge neuartige und technisch anspruchsvolle Elemente enthalten. Zum Beispiel: Beim Staking werden Kryptowährungen „eingeschlossen“, um das Netzwerk zu unterstützen, wofür eine Belohnung erfolgt. Für die SEC wirft das rechtliche Fragen auf. Ist Staking vergleichbar mit Zinsen auf einem Sparkonto? Oder eher eine risikobehaftete Investition? Und wer haftet, wenn etwas schiefläuft?

    Zudem prüft die SEC genau, wie Anleger Anteile kaufen oder verkaufen können. Bei traditionellen ETFs geschieht dies meist über sogenannte „in-kind redemptions“, also durch den Tausch von Anteilen gegen die zugrundeliegenden Vermögenswerte ohne Verkauf am Markt. Im Krypto-Bereich funktioniert das allerdings anders, und die Prozesse sind oft noch nicht ausreichend sicher oder transparent.

    Ein weiterer Grund ist die noch unklare regulatorische Lage. Während es für Aktien klare gesetzliche Rahmenbedingungen gibt, befindet sich der Kryptobereich oft noch in einer rechtlichen Grauzone. Die SEC möchte vermeiden, übereilt Produkte zuzulassen, die später schwer zu überwachen sind oder ungeahnte Risiken für Anleger bergen. Die Verzögerungen sind also kein Widerstand gegen Krypto, sondern ein Zeichen für einen vorsichtigen und gründlichen Ansatz.

    Was bedeutet das für Anleger und den Markt?

    Für Anleger bedeutet das vor allem eines: Geduld ist gefragt. Obwohl digitale Vermögenswerte in den letzten Jahren immer mehr Akzeptanz gefunden haben, ist der Weg hin zu offiziellen Börsenprodukten wie ETFs weiterhin steinig. Während die Zulassung der Spot-Bitcoin-ETFs Anfang des Jahres für Aufbruchsstimmung sorgte, ist der Weg für alternative Tokens wie Solana oder XRP noch nicht geebnet. 

    Für Unternehmen wie Grayscale, die bestehende Fonds in vollwertige ETFs umwandeln möchten, führt die Verzögerung auch zu wirtschaftlichem Druck. Sie betonen, dass ihre Kunden finanzielle Nachteile erleiden, da ihnen derzeit die Liquidität und Transparenz eines ETFs fehlt. Das erhöht den Druck auf die SEC, macht aber auch deutlich, wie hoch die wirtschaftlichen Interessen mittlerweile sind.

    Langfristig könnte diese langsame Entwicklung jedoch positive Auswirkungen haben. Die SEC arbeitet derzeit an neuen Richtlinien, die zukünftige Anträge vereinfachen und beschleunigen sollen. Geplant ist ein Standard-Rahmenwerk, das Krypto-ETFs in klar definierte Kategorien einteilt. Ziel ist es, die Prüfzeit von derzeit 240 auf etwa 75 Tage zu verkürzen. Das würde sowohl Anbietern als auch Anlegern mehr Orientierung geben und Prozesse vereinfachen.

    Bedeutung für Solana- und Altcoin-ETFs

    ETF-Anträge auf Basis kleinerer Tokens wie Solana, XRP, Dogecoin oder Litecoin werden regelmäßig verschoben. Anträge von Unternehmen wie VanEck, Bitwise, 21Shares und Canary Capital stehen in der Warteschlange und werden häufig verlängert.

    Dennoch sind Fortschritte zu erkennen. Die SEC hat kürzlich ein formales Bewertungsrahmenwerk veröffentlicht, das Hinweise zu Offenlegungspflichten, Verwahrung und Marktmechanismen enthält. Zudem zeigt die Zustimmung zur REX-Osprey Sol + Staking ETF – einem indirekten Solana-ETF mit Staking-Komponente –, dass neue Strukturen möglich sind, auch wenn Standard-Genehmigungsverfahren noch ausstehen.

    Fazit

    Auch wenn derzeit noch keine endgültigen Entscheidungen gefallen sind, zeigen die aktuellen Aufschübe, dass die SEC bei der Bewertung von Altcoin-ETFs wie Solana sehr sorgfältig vorgeht. Für Anleger bedeutet das: gut informiert bleiben, regulatorische Entwicklungen verfolgen und sich nicht von kurzfristigen Emotionen leiten lassen. Die kommenden Monate – insbesondere September und Oktober 2025 – dürften entscheidend sein.

    Haftungsausschluss:Dies ist keine Finanzberatung. Bitte führe immer deine eigene Recherche durch und ziehe bei Bedarf professionellen Rat hinzu.