01-12-2025
Bitcoin hat den Dezember mit einer deutlichen Korrektur begonnen. Am 1. Dezember fiel der Preis auf 85.000 Dollar, ein Verlust von etwa fünf bis sechs Prozent innerhalb weniger Stunden. Damit setzt die Kryptowährung den Abwärtstrend aus dem November fort, einer Phase, in der mehr als zwanzig Prozent ihres Werts verloren gingen. Viele Anleger fragen sich, warum Bitcoin heute so stark fällt. Die Erklärung liegt vor allem in einer Kombination aus Marktdynamik, fragilen Stimmungen und wirtschaftlichen Gegenwinden.
Ein Rückgang, ausgelöst durch Liquidationen am Wochenende
Der erste Schlag erfolgte am Wochenende, wenn die Kryptomärkte von Natur aus weniger liquide sind. Innerhalb kurzer Zeit wurden Hunderte Millionen an Long-Positionen liquidiert, vor allem aufgrund hoher Hebelwirkung bei den Tradern. Als der Preis zu fallen begann, wurden Positionen automatisch geschlossen, was zusätzlichen Verkaufsdruck erzeugte. Dieser Dominoeffekt ließ den Preis weiter sinken – ein typisches Muster, wenn der Markt zu stark gehebelt ist.
Wochenendhandel und dünne Orderbücher
Am Sonntag und frühen Montagmorgen sind die Handelsvolumina in der Regel niedrig. Es gibt weniger Käufer und weniger Orders, die einen Preisrückgang abfedern könnten. Daher kann eine vergleichsweise kleine Verkaufswelle eine deutlich größere Auswirkung haben als unter der Woche. Die Kombination aus Nervosität, niedriger Liquidität und hoher Hebelwirkung verwandelte eine normale Kursdelle in eine deutliche Korrektur.
Der Rückgang zeichnete sich bereits ab
Dieser neue Einbruch ist Teil einer breiteren Marktkorrektur. Seit Bitcoin Anfang Oktober ein Rekordhoch von 126.000 Dollar erreichte, kühlt sich der Markt ab. Der November war der schlechteste Monat seit 2022, in sechs Wochen verschwand mehr als eine Billion Dollar an Krypto-Wert. Wichtige Unterstützungsniveaus, wie 90.000 Dollar, wurden bereits durchbrochen, wodurch der Markt für weitere Schocks besonders anfällig ist.
Institutioneller Druck und verzögerte ETF-Ströme
Mit der Einführung von Spot-ETFs wird der Markt zunehmend von institutionellen Anlegern beeinflusst. In den letzten Wochen sind die Zuflüsse in diese ETFs zurückgegangen oder haben sich sogar in Abflüsse umgekehrt. Viele große Investoren haben Positionen im Bereich von 80.000 bis 85.000 Dollar aufgebaut. Fällt der Preis unter diese Zone, können Risikomodelle und interne Richtlinien dazu führen, dass institutionelle Akteure ihre Positionen reduzieren, wodurch Abwärtsbewegungen stärker werden als in früheren Zyklen, die hauptsächlich von Kleinanlegern geprägt waren.
Wirtschaftlicher Gegenwind außerhalb von Krypto
Auch die Stimmung auf den breiteren Finanzmärkten hat sich verschlechtert. Die Zinsen bleiben voraussichtlich länger hoch, Tech- und KI-Aktien stehen unter Druck, und geopolitische Spannungen sowie Handelsrisiken belasten die Märkte. Bitcoin bewegt sich heute stärker mit dem globalen Risikosentiment als früher. Wenn Anleger Risiken meiden, wirken sich diese Entwicklungen fast immer auf Kryptowährungen aus.
Wichtige Niveaus für die kommenden Tage
Analysten achten insbesondere auf die Bereiche um 87.000 und 82.000 Dollar. Die Marke von 80.000 Dollar gilt als entscheidende Unterstützung, da sie ungefähr dem durchschnittlichen Kaufpreis vieler ETFs und Unternehmen entspricht. Ein klarer Durchbruch darunter könnte den Weg für einen Rückgang auf 75.000 bis 78.000 Dollar öffnen. Ein günstigeres Signal der US-Notenbank später in diesem Monat könnte hingegen eine Erholung in Richtung 95.000 bis 100.000 Dollar unterstützen.
Haftungsausschluss: Dies ist keine Finanzberatung. Führen Sie stets eigene Recherchen durch und konsultieren Sie einen Finanzberater, bevor Sie investieren.